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Wie viel Schlaf braucht ein Hund?
Wie viel Schlaf braucht ein Hund?
Das ist eine Frage, die sich Hundehalter sehr oft stellen, vor allem, wenn der erste Welpe oder Hund ins neue Zuhause einzieht. Häufig wird das Ruhebedürfnis des Hundes falsch eingeschätzt, und viele Menschen glauben fälschlicherweise, dass permanente Action und Bespaßung nötig sind, um den Hund auszulasten.
Schlaf und Ruhe sind lebenswichtig
Genauso wie für uns Menschen sind Ruhe und Schlaf auch für Hunde extrem wichtig. Anhaltender Schlafmangel kann auch bei Hunden zu erheblichen gesundheitlichen Problemen führen. Im Schlaf werden Erfahrungen, Eindrücke und Geschehnisse des Tages verarbeitet. Du kennst es wahrscheinlich von dir selbst: Je aufregender und anstrengender der Tag war, desto tiefer schläfst du. War der Tag besonders aufwühlend, kann der Schlaf auch unruhig sein – das gleiche gilt für deinen Hund.
Hunde haben jedoch ein höheres Schlafbedürfnis als wir Menschen. Ein Mangel an Schlaf führt zum Anstieg des Stress- und Cortisolspiegels, und Hunde benötigen viel länger, um diesen Spiegel wieder abzubauen und sich zu regenerieren.
Schlafmangel und die Folgen
In wissenschaftlichen Experimenten hat man nachgewiesen, dass Schlaf für Hunde sogar wichtiger ist als Nahrung. Hunde, die durch akustische Reize vom Schlafen abgehalten wurden, zeigten verschiedene Phasen:
- Überdrehtheit
- Unkonzentriertheit, Grobmotorik und Fahrigkeit
- Nervosität und schnelle Reizbarkeit
- Anfälligkeit für Krankheiten und häufige Aggressivität
- Schwere und oft chronische Erkrankungen, die bis zum Tod führen können
Interessanterweise dauern diese Phasen unterschiedlich lang und sind je nach Hunderasse verschieden stark ausgeprägt. Beispielsweise dauert es bei Terriern länger als bei Retriever-Rassen, bis sie in das Stadium der schweren Krankheit fallen. Terrier sind auch länger und auffälliger aggressiv.
Schlafmangel ist also für Hunde sehr belastend und kann neben gesundheitlichen Problemen auch zu Verhaltensauffälligkeiten führen.
Wie viel Schlaf und Ruhe braucht ein Hund also?
Der Schlafbedarf eines Hundes hängt von vielen verschiedenen Faktoren ab, wie Alter, Gesundheitszustand, Rasse und Aktivität. Große Hunderassen schlafen in der Regel mehr als kleine Rassen. Gleichzeitig ist der Schlafbedarf, genau wie bei uns Menschen, von Hund zu Hund individuell.
Generell lässt sich jedoch sagen, dass ein erwachsener Hund zwischen 18 und 20 Stunden Schlaf und Ruhe am Tag benötigt. Bei Welpen sowie kranken oder älteren Hunden sind es sogar 20 bis 22 Stunden pro Tag.
Einhalten der Schlafzeiten
Die Verantwortung dafür, dass dein Hund genügend Schlaf und Ruhe bekommt, liegt in erster Linie bei dir als Hundehalter. Viele Hunde haben es im Laufe der Zeit verlernt, ihr angeborenes Schlaf- und Ruhebedürfnis zu zeigen. Sie sind darauf konditioniert, bei jeder Aktivität des Menschen sofort parat zu stehen und mitzumachen. Kein Wunder, denn viele Haushunde wurden gezüchtet, um motiviert, gehorsam und einsatzbereit zu sein, vor allem Jagdhunde, Wachhunde, Herdenschutzhunde und Hütehunde.
Diese Hunde werden ein Angebot zur gemeinsamen Aktivität nur selten ablehnen. Daher ist es umso wichtiger, dass du als Hundehalter darauf achtest, dass dein Hund ausreichende Schlaf- und Ruhezeiten bekommt.
Ist es nicht besser, den Hund ordentlich auszupowern?
Diese Frage kann ganz klar mit NEIN beantwortet werden! Leider glauben immer noch viele Hundehalter (und sogar einige Hundetrainer), dass sie ihren Hund auspowern müssen, um ihn müde zu bekommen. Aber genau das Gegenteil ist der Fall: Der Hund wird noch unentspannter.
Wie heißt es so schön? „Nach müd‘ kommt blöd!“ Je mehr Action du deinem Hund bietest, desto aufgeputschter wird er. Das Ganze wird zu einem Teufelskreis.
Warum ist Auspowern kontraproduktiv?
Aktivitäten wie Radfahren oder Joggen führen dazu, dass der Hund mehr Kondition aufbaut und dementsprechend immer längere Strecken benötigt, um ausgepowert zu sein. Irgendwann kannst du stundenlang mit dem Fahrrad unterwegs sein, und dein Hund wird trotzdem nicht müde sein. Eigentlich logisch, oder?
Bei sportlichen Aktivitäten wie Agility, Frisbee spielen oder Flyball steigt der Stresslevel beim Hund enorm an. Die Stresshormone Cortisol und Adrenalin werden ausgeschüttet, wodurch Instinkthandlungen verstärkt werden und dein Hund nur noch impulsiv reagiert. Wenn dein Hund z. B. einen Jagdtrieb hat, verstärkst du damit diesen Instinkt. Hast du einen ohnehin schon unruhigen Hund, solltest du ihn nicht noch weiter hochpushen.
Der Abbau von Adrenalin dauert teilweise bis zu einer Woche! Ausgeglichenheit erreichst du damit sicherlich nicht. Auch wenn du mit deinem Hund permanent und stundenlang unterwegs bist, kann das zu einer Überforderung und damit zu Stress führen. Bilder, Gerüche, Geräusche – all diese Eindrücke müssen verarbeitet werden, und das geht nur mit Schlaf und Ruhe!
Achte auf die Schlaf- und Ruhezeiten
Bitte tu dir und deinem Liebling den Gefallen und achte auf die angegebenen Schlaf- und Ruhezeiten. Wenn du Hilfe dabei benötigst, deinem Hund Ruhe beizubringen, wende dich an einen qualifizierten Hundetrainer, wie z. B. Brigitte Hirsch. Sie hat schon vielen überdrehten Hunden helfen können und sowohl Hund als auch Halter damit das Leben wesentlich erleichtert.
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