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Synthetische Zusatzstoffe im Hundefutter – Teil 2
Worin besteht der Unterschied zwischen synthetischen und natürlichen Vitaminen?
Im ersten Teil unserer Blogartikel-Reihe zum Thema „Synthetische Zusatzstoffe im Hundefutter“ haben wir bereits erläutert, woran ihr erkennen könnt, ob solche Stoffe in eurem Hundefutter enthalten sind. Um die Auswirkungen auf den Körper des Hundes vollständig zu verstehen, müssen wir zunächst die Wirkungsweise von künstlich hergestellten und natürlichen Vitaminen betrachten.
Unterschiede zwischen natürlichen und synthetischen Vitaminen
Natürliches vs. synthetisches Vitamin: Der Stoffwechsel des Hundes
Die Verdauung und der Stoffwechsel des Hundes sind von Natur aus auf natürliche Vitamine, Mineralstoffe und Spurenelemente eingestellt. Daher kann der Körper auch genau unterscheiden, ob es sich um natürliche oder synthetische Stoffe handelt, die mit der Nahrung aufgenommen werden. Die Natur hat hier ein ausgeklügeltes System geschaffen, das sich nicht so einfach austricksen lässt.
Chemische Struktur und Wirkung auf den Organismus
Es wird oft angenommen, dass künstlich erzeugte Stoffe die gleiche chemische Struktur wie natürliche Vitamine haben. Doch dem ist nicht immer so. Häufig handelt es sich um eine nicht vollkommen identische Kopie, bei der Bausteine in eine andere Reihenfolge gebracht wurden oder ein Element eine andere Ausrichtung hat. Selbst wenn sie die gleiche chemische Struktur aufweisen, wirken sie dennoch anders auf den Organismus.
Unterschiede in der Zusammensetzung
Ein natürliches Vitamin besteht immer aus einem Komplex und ist eingebunden in natürliche Begleitstoffe wie wichtige Mineralien und sekundäre Pflanzenstoffe. Nur in dieser Kombination können sie vom Organismus in den richtigen Mengen verarbeitet werden. Synthetische Vitamine liegen dagegen in isolierter Form vor und gelangen häufig in viel zu hohen Mengen in die Blutbahn, was eine Überversorgung und mögliche gesundheitliche Schäden zur Folge haben kann.
Vitamine und ihre Wirkungsweise
Vitamin A
Vitamin A gehört zu den fettlöslichen Vitaminen, die in der Leber gespeichert werden können. Es ist wichtig für den Knochenstoffwechsel, die Bildung des Sehpurpurs, den Aufbau von Haut und Schleimhäuten sowie die Fortpflanzungsorgane. Retinol, Retinal und Retinsäure sind die bekanntesten Formen von Vitamin A, wobei Retinol die biologisch aktivste Form darstellt.
Natürliche Quellen für Vitamin A:
- Leber, Lebertran
- Milch, Käse, Eier
- Beta-Karotin aus pflanzlichen Lebensmitteln wie Süßkartoffeln, Karotten und Spinat.
Ein Mangel an Beta-Karotin bzw. Vitamin A ist selten, dennoch werden vielen Futtermitteln synthetische Formen hinzugefügt, um vorgegebenen Bedarfswerten zu entsprechen. Dies dient oft auch der Haltbarmachung des Futters, ist jedoch weit entfernt von natürlichem Vitamin A.
Vitamin D
Vitamin D wird historisch als Vitamin bezeichnet, ist jedoch eigentlich die Vorstufe eines Hormons. Es spielt eine entscheidende Rolle im Calcium- und Phosphatstoffwechsel und ist wichtig für das Knochenwachstum und -erhaltung. Vitamin D kann bei Hunden theoretisch über die Haut in Verbindung mit Sonnenlicht selbst produziert werden, wobei dies aufgrund des Fells umstritten ist.
Natürliche Quellen für Vitamin D:
- Leber, Lebertran
- Fisch, Eier (Eigelb)
- Käse, Milch, Butter
Der Bedarf an Vitamin D hängt stark vom Kalzium-Phosphor-Verhältnis im Futter und dem Alter des Hundes ab.
Vitamin E
Natürliches Vitamin E besteht aus einem Komplex von 16 verschiedenen Substanzen, wobei die antioxidativen Eigenschaften der Tocopherol- und Tocotrienol-Verbindungen besonders hervorzuheben sind. Synthetisch hinzugefügtes Vitamin E besteht jedoch meist nur aus alpha-Tocopherol, was die Wirksamkeit im Vergleich zu natürlichen Vitamin E deutlich einschränkt.
Natürliche Quellen für Vitamin E:
- Pflanzliche Öle (wie Weizenkeimöl)
- Nüsse, Samen
- Vollkornprodukte
Warum natürliche Vitamine vorzuziehen sind
Insgesamt gibt es weit über 1000 weitere natürliche Vitamine, die für die Gesundheit des Hundes wichtig sind, aber bei der Berechnung von Bedarfswerten oft keine Rolle spielen. Dies wirft die Frage auf, ob es sich hierbei um reine Verkaufsstrategien der Futtermittelindustrie handelt. Für eine ausgewogene und gesunde Ernährung des Hundes sollten daher nicht nur Vitamine, sondern auch andere essentielle Nährstoffe wie Aminosäuren, Fettsäuren und Spurenelemente berücksichtigt werden.
Die Auswirkungen von synthetischen Zusatzstoffen
Im dritten Teil unserer Beitragsreihe zum Thema „Synthetische Zusatzstoffe im Hundefutter“ werden wir auf die möglichen Auswirkungen dieser Stoffe eingehen.